Die Märkte im 3. Quartal 2024

Das dritte Quartal 2024 endete, trotz teils erheblicher Schwankungen, mit soliden Renditen in den meisten wichtigen Anlageklassen. Die Kombination aus schwächeren Wirtschaftsdaten aus den USA, einer Zinserhöhung der Bank of Japan und einer geringen Liquidität im Sommer führte Anfang August zu einem signifikanten Kursrückgang bei Aktien. Der lang erwartete Beginn des Zinssenkungszyklus der US-Notenbank im September, die positiven Signale aus Japan sowie starke Unterstützungsmaßnahmen in China trugen jedoch dazu bei, die Sorgen der Anleger zu zerstreuen und eine Aktienrallye bis zum Quartalsende einzuleiten. Die Anleihemärkte profitierten von der Aussicht auf niedrigere Zinsen, was zu soliden Renditen bei Staats- und Unternehmensanleihen sowie erfreulichen Zuwächsen bei Schwellenländeranleihen führte.

Bei den US-Aktien waren die Unternehmensgewinne der Haupttreiber. Die Unternehmen im Aktienindex S&P 500 verzeichneten im 3. Quartal ein Gewinnwachstum von 11,3 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei 80 % der Unternehmen die Schätzungen übertrafen – im Vergleich zu einem Fünfjahresdurchschnitt von 77 %. Kanadische Aktien entwickelten sich im 3. Quartal sogar besser als ihre US-Pendants, hauptsächlich bedingt durch zinssensitive Branchen wie Banken, Versorger und Real Estate Investment Trusts (REITs), die von den Zinssenkungen der kanadischen Zentralbank profitierten.

Die Wertentwicklung der Rohstoffe war hingegen schwach und brachte im Quartal lediglich eine Rendite von etwa 0,7 %. Angesichts wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft fiel der Ölpreis sogar um 17 %, und dass trotz der Spannungen im Nahen Osten. Gold erreichte neue Allzeithochs, getrieben durch verschiedene Faktoren wie anhaltende Käufe durch zahlreiche Zentralbanken, eine anhaltend starke Goldnachfrage aus Asien und der kontinuierlichen Wahrnehmung des Edelmetalls als „sicherer Hafen“ bei vielen Investoren.

Entwicklung der Portfolios

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen weisen die Kundenportfolios bis dato im Jahr 2024 eine gute, risikoadjustierte Rendite auf, die in breiter Breite von nahezu allen Segmenten getragen wird. Die Rendite der letzten 12 Monate ist zweistellig. In Absprache und Zusammenarbeit mit dem diskretionären Vermögensverwalter CIBC Wood Gundy haben wir im Rahmen der Strategischen Asset Allokation beschlossen, bei den Positionen in Japan und Gold teilweise Gewinne mitzunehmen. Zudem ist eine selektive Umschichtung von „Value-Aktien“ in kleinere und mittelgroße US-Firmen (Small und Mid-Cap) sowie der Aufbau einer stärkeren Position im Bereich Versorger angedacht. Die negative Performance im Energiesektor haben wir genutzt, um durch Verkäufe steuerliche Verluste zu realisieren. Ein Nachkauf in diesem Segment soll bei Gelegenheit erfolgen, da wir an eine langfristig Outperformance in diesem Bereich glauben.

Ausblick

Für Anleger im Bereich Multi-Asset ist die vermutlich wichtigste Erkenntnis die bereits an früherer Stelle erwähnte Rückkehr zu einer negativen Korrelation zwischen Aktien und Anleihen. Da die Inflation wieder auf ein akzeptables Niveau zurückgekehrt ist, sind die Zentralbanken bereit, die Konjunktur im Falle von Wachstumsschocks durch niedrigere Zinsen zu unterstützen. Wie der Einbruch bei Risikoanlagen im Hochsommer gezeigt hat, wurden die Verluste auf der Aktienseite teilweise durch den Rückgang der Anleiherenditen ausgeglichen.

Angesichts der bislang guten Entwicklung wäre eine kurzfristige korrigierende Kursbewegung nicht überraschend und könnte für den mittel- bis langfristigen Zeitraum sogar gesund sein. Risiken sind die hohen geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, politische Unsicherheiten vor den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen sowie ein hoch bewerteter US-Technologieindex. Mittel- bis langfristig dürften aber günstige Energiepreise, Konjunkturmaßnahmen in China, steigende Unternehmensbewertungen und die Lockerung der globalen Geldpolitik mit einer aktiven US-Notenbank positive Impulse für die Märkte und ein breit aufgestelltes, widerstandsfähiges „60-40“-Portfolio liefern.